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22. April 2015  |  Von Redaktion

„Zuerst an das Wohl der Patienten denken“. Interview mit der Dolmetscherin Johanna González

Dr. Gerhard Klein und Johanna Gonzalez im Gespräch mit einem Patienten
Dr. Gerhard Klein und Johanna Gonzalez im Gespräch mit einem Patienten

Ein Dolmetscher muss in zwei Sprachen zuhause sein. Doch das allein genügt nicht, um in dem Beruf erfolgreich zu sein. Worauf es beim Dolmetschen ankommt, erzählt Johanna González in dem Interview. Sie hat Konferenzdolmetschen an der Universität Mainz-Germersheim studiert und ist freiberufliche Dolmetscherin für Deutsch, Englisch und Spanisch mit einer Teilzeitanstellung als Übersetzerin. Sie lebt zur Zeit in Nürnberg. Im März 2015 war sie zum ersten Mal bei einem Einsatz von Medical Mission Network in Mexiko dabei.

Johanna Gonzalez
Johanna González

Medical Mission Network: Dolmetschen soll sehr anstrengend sein. Ich habe gelesen, dass Dolmetscher nicht länger als eine halbe Stunde ohne Pause arbeiten können.

Johanna González: Ja, das ist beim Simultandolmetschen so. Da muss man sich sehr konzentrieren. Normalerweise wechseln sich zwei Dolmetscher alle 30 Minuten ab. Man sitzt dabei in einer schallisolierten Kabine und bekommt die Rede vom Redner, der vorne ins Mikrofon spricht, direkt über Kopfhörer ins Ohr.  Das, was gesagt wird, muss man zeitgleich verarbeiten und in die andere Sprache übertragen. Man hat meist nur wenige Sekunden Verzögerung zum Redner.

MMN: Also muss man den Anfang eines Satzes schon übersetzt haben, bevor er zu Ende ist. Woher weiß man denn, was der Redner sagen will?

JG: Man fängt an, wenn man eine Sinneinheit hat und ungefähr weiß, in welche Richtung es geht. Wenn es sich anders entwickelt, muss man schnell umplanen, aber es gibt es Strategien, wie man damit umgehen kann.

MMN: Braucht man für das Dolmetschen viel rhetorisches Geschick?

JG: Das ist sicher gut. Spontaneität ist auch wichtig, und Dolmetscher sollten einen breiten Wortschatz haben.

MMN: Welche anderen Formen des Dolmetschens gibt es neben Simultandolmetschen noch?

JG: Zum Beispiel Konsekutivdolmetschen. Das bedeutet, dass abschnittsweise gedolmetscht wird, zum Beispiel bei Reden und Vorträgen. Meistens hört man fünf Minuten zu und dolmetscht dann. Wir werden aber darauf trainiert, bis zu 15 Minuten zu dolmetschen.

MMN: Ist das, was du hier machst, also Konsekutivdolmetschen?

JG: Es ist eine Form des Konsekutivdolmetschens, nämlich Gesprächsdolmetschen oder Verhandlungsdolmetschen. Dabei sitzt man zwischen den Parteien und verdolmetscht jeweils in deren Sprachen. Das ist die bekannteste Form des Dolmetschens.

MMN: Bist du bei deiner Arbeit hier mit besonderen Herausforderungen konfrontiert?

JG: Es gibt einige Besonderheiten. Denn hier muss man zuerst an das Wohl des Patienten denken. Beim Gesprächsdolmetschen — so wie man es lernt —  bleibt man neutral und gibt alles so wieder, wie man es hört. Man soll so genau wie möglich sein. Doch wenn ein Arzt hier in seiner Ausdrucksweise sehr direkt oder zum Beispiel ruppig wäre, würde ich das so verpacken, dass der Patient keine Angst bekommt. Das ist allerdings ein sehr tiefer Eingriff in die Kommunikation. Aber hier steht der Patient eben an erster Stelle. Außerdem vermittelt ein Dolmetscher ja auch den kulturellen Kontext mit. Er muss versuchen, dem Ausgangstext so treu wie möglich zu sein. Aber es ist auch wichtig, dass er die Kultur und die Mentalität kennt und Fettnäpfchen geschickt umgehen kann.

MMN: Wo hast du eigentlich Spanisch gelernt?

JG: Mein Vater ist Costa Ricaner und ich bin in Costa Rica aufgewachsen. Zuhause haben wir Englisch und Deutsch gesprochen, in der Schule, einer deutschen Begegnungsschule, hatten wir Unterricht auf Deutsch und Spanisch.

MMN: Du dolmetschst hier für den Psychiater Dr. Gerhard Klein. Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht?

JG: Gerade bei psychiatrischen Patienten ist es sehr wichtig, dass man genau so dolmetscht, wie sie es gesagt haben. Der Arzt soll alles so verstehen, als ob er selbst die Sprache verstehen würde. Diese Situation versucht ein Dolmetscher zu erschaffen. Das ist natürlich nicht immer möglich. Denn man kann es nicht ungeschehen machen, dass verschiedene Sprachen gesprochen werden.

MMN: Wie reagieren die Patienten auf dich? Du sprichst ja mit ihnen ––während der Arzt sie zwar anspricht, sie ihn aber nicht verstehen.

JG: Das ist ganz unterschiedlich. Manche Patienten gucken den Arzt an. Es ist eigentlich die Idealsituation, wenn Arzt und Patient Augenkontakt halten. Die meisten schauen aber mich an.

MMN: Wie soll sich ein Arzt verhalten, während für ihn gedolmetscht wird? Kannst du uns da einen Tipp geben?

JG: Er soll den Patienten direkt ansprechen. Denn er unterhält sich ja nicht mit dem Dolmetscher, sondern mit dem Patienten. Der Patient weiß dann: Dieser Arzt oder diese Ärztin kümmert sich um mich und sorgt sich um mich. Ich finde den Blickkontakt, die nonverbale Kommunikation zwischen Arzt und Patient sehr wichtig. Während der Dolmetscher dolmetscht, sollte ihm der Arzt auch nicht ins Wort fallen. Im Grunde muss man sich in einer solchen Situation aber bloß an die Regeln halten, die man auch sonst in der Kommunikation beachtet.

Mitarbeiter
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