Ein Blick in unsere Statistiken

Seit 2008 führen wir regelmäßig Einsätze in den Mayagebieten von Quintana Roo durch. Inzwischen können wir genau voraussagen, was uns bei der Arbeit dort erwartet. Wir wissen, welche Krankheiten besonders verbreitet sind und unter welchen Problemen die Menschen leiden. Deshalb hier ein paar Zahlen und Informationen, die wir zusammengetragen haben:

1. Krankheiten

Mit welchen gesundheitlichen Problemen wenden sich die Patienten an uns? Neben Übergewicht waren die häufigsten Diagnosen bei den Erwachsenen bisher:

1. Bluthochdruck
2. Diabetes
3. Arthritis
4. Hautkrankheiten

Wir konnten immer wieder deutlich erkennen, wie gravierend der Einfluß der Lebensumstände – und dabei vor allem einer falschen Ernährung – ist. Besonders auffällig: Fehlernährung und ihre Auswirkungen waren schon bei rund einem Drittel der Kinder festzustellen. Nur durch Aufklärung über gesunde Ernährung und Vermittlung von Wissen kann die gesundheitliche Situation der Maya verbessert werden. Allein von Deutschland aus läßt sich dies natürlich nicht leisten: Deshalb sind wir froh, daß wir in der mexikanischen Organisation "Fundespen"  einen Kooperationspartner gefunden haben. "Fundespen" bietet Bildungsprogramme für die benachteiligte Mayabevölkerung in Quintana Roo an.

2. Der Body-Mass-Index der Erwachsenen

Die Auswertung der Daten, die wir in der Behandlungswoche vom 18.–23. Februar erhoben haben, zeigt folgendes Gesamtbild:

BMI
<20 (untergewichtig): 3 %
20–25 (normalgewichtig): 15 %
25-30 (übergewichtig):  37 %
30-35 (Adipositas Grad I): 27 %
35-40 (Adipositas Grad II): 12%
40 (Adipositas Grad III): 6 %

Auch diese Übersicht bestätigt, wie schwerwiegend die Auswirkungen falscher Ernährung sind: Mehr als 80 Prozent unserer erwachsenen Patienten litten an Übergewicht.

3. Männer-  und Frauenanteil

Knapp 75 Prozent der erwachsenen Patienten, die wir bei dem letzten Einsatz behandelt haben, waren Frauen. Doch dies überrascht nicht sehr: In den Dschungeldörfern sieht man selten jüngere Männer, denn viele haben ihren Heimatort verlassen, um in den touristischen Zentren an der Küste Arbeit zu finden. Auf Cozumel waren 42 Prozent der erwachsenen Patienten Männer – dies war der höchste Wert in den beiden Einsatzwochen. Daß es auf der Insel genug Arbeitsplätze für die Einwohner gibt, könnte einer der Gründe für diesen hohen Männeranteil sein. Wir werden die Situation weiter analysieren, damit wir bei den kommenden Einsätzen die Männer besser erreichen können.

4. Alter der Patienten

0-9  Jahre: 22 %
10-18 Jahre: 11 %
18-39 Jahre: 23,5 %
40- 59: 26 %
59 Jahre und älter: 17,5 %

Auffallend an diesen Zahlen, die wir bei unserem letzten Einsatz erhoben haben, ist vielleicht nur, daß der Anteil der Kinder und Jugendlichen weitaus höher lag als jener älterer Menschen. Dies deckt sich mit zwei Beobachtungen: Erstens ist Mexiko ein sehr kinderreiches Land, zweitens sieht man in den Dörfern vergleichsweise wenig alte Menschen. Eine verläßliche Zahl zur Lebenserwartung der indigenen Bevölkerung liegt mir nicht vor, doch soll sie, wie mir gesagt wurde, niedriger sein als jene der Gesamtbevölkerung Mexikos.