Die Corona-Krise in Quintana Roo: Wie wir helfen

Die Corona-Krise hat auch in Deutschland zu einschneidenden Veränderungen im Lebensalltag geführt. Doch während wir über ein funktionierendes Sozialsystem und eine sichere und verlässliche Gesundheitsversorgung verfügen, steht die Landbevölkerung von Quintana Roo der neuen Situation schutzlos gegenüber: Die schlechte medizinische Infrastruktur kann die Krise nicht bewältigen und der wirtschaftliche Stillstand könnte zu einer Welle der Verarmung führen.

In Mexiko sind inzwischen nach offiziellen Angaben mehr als 5.300 Menschen in Zusammenhang mit dem Erreger Sars-CoV-2 gestorben (Stand: 19.5.2020, Quelle: https://coronavirus.jhu.edu/map.html). Die Zahl der bestätigten Infektionen liegt bei mehr als 51.000. Allerdings wird in Mexiko im internationalen Vergleich sehr wenig getestet.

Indigene Bevölkerung: hohes Risiko durch chronische Erkrankungen

Gerade in der indigenen Landbevölkerung sind chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes weitverbreitet. Das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf durch eine SARS-CoV-2/Covid-19-Infektion ist also erhöht. Der stark beschränkte Zugang zu medizinischer Versorgung verschärft diese Situation. Es fehlen Krankenhäuser und Notfallstationen, Ausstattung und Schutzmaterial sowie Ärzte und Pflegepersonal. Die Armen haben also kaum eine Chance, im Falle einer Erkrankung gut versorgt zu werden.

Wirtschaftlicher Stillstand führt zu mehr Armut

Besonders gravierend sind für die Landbevölkerung in Quintana Roo auch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Diese könnten sogar zu einer Katastrophe führen: Viele Menschen arbeiten im informellen Sektor, in den Dörfern leben fast alle von der Hand in den Mund. Dass der Tourismus zum Erliegen gekommen ist, vergrößert die Not. Denn viele Menschen aus den Dörfern arbeiteten vorher in den großen Touristenzentren wie Cancún und Playa del Carmen und sind nun arbeitslos.

Ihre wirtschaftliche Situation erlaubt es den Menschen in den Dörfern nicht, zuhause zu bleiben und soziale Kontakte zu meiden, um sich vor dem Infektionsrisiko zu schützen. Sie leben unterhalb der Armutsgrenze und können sich nicht ihre Speisekammer mit Vorräten für mehrere Wochen füllen: Ihre Sorge ist es, bald nichts mehr zu essen zu haben. Verschärft wird dieses Problem auch dadurch, dass die Preise für Grundnahrungsmittel seit Beginn der Pandemie angestiegen sind. Die Auswirkungen der Pandemie treffen die Landbevölkerung von Quintana Roo also mit voller Wucht. Der Stillstand der Wirtschaft führt zu wachsender Armut, was natürlich auch Folgen für die gesundheitliche Situation der Menschen hat.

Was wir tun

Medical Mission Network engagiert sich seit Jahren für die indigene Landbevölkerung von Quintana Roo. Diese Hilfe weiterzuführen und an die neue Situation anzupassen ist eine besondere Herausforderung. Gerade jetzt brauchen die Menschen in den Dörfern Hilfe, wenn auch unter besonderen Schutzmaßnahmen.

Die Mitarbeiter von Medical Mission Network halten in den Dörfern Schulungen über Schutzmaßnahmen ab. Auch über die Krankheit COVID-19 und ihre Symptome wird aufgeklärt. Denn die Menschen dort haben meist nur einen eingeschränkten Zugang zu Informationen, die veränderte Situation erleben sie als beängstigend. Die Schulungen werden nicht nur auf Spanisch, sondern auch auf Maya, also in der Sprache der indigenen Bevölkerung, durchgeführt.

An mehr als 500 Familien wurden außerdem Hilfspakete mit Seife und Hygieneprodukten ausgegeben, dazu Info-Broschüren, die – in der Sprache der Maya – über die Pandemie informieren.

Außerdem wurde die medizinische Betreuung weiter ausgebaut. Chronisch kranke Patienten in den Dörfern werden besonders engmaschig überwacht. Für Patienten mit Atemwegserkrankungen werden gesonderte Sprechstunden angeboten.

Die Menschen in Quintana Roo brauchen jetzt unsere Hilfe. Die Zeiten sind im Moment für uns alle unsicher. Aber Ihre Spende ermöglicht es uns, weiterhin in Quintana Roo medizinische Hilfe zu leisten. Für Ihre Unterstützung sind wir Ihnen dankbar!

Erfahren Sie hier, wie Sie uns unterstützen können: https://www.medicalmissionnetwork.net/spenden/