Christinas Blog: Die ersten Tage in Mexiko

Montag, 17. Februar 2014. Ich habe mir schon lange gewünscht, bei einem Projekt im Ausland mitzuarbeiten. Über Bekannte meiner Eltern habe ich von Medical Mission Network erfahren. Zum Glück habe ich für den Einsatz Urlaub bekommen. Ich weiß noch nicht genau, was mich hier in Mexiko alles erwartet. Ich werde schauen, wo ich gebraucht werde.

Am Samstag sind wir angekommen, die Begrüßung in der Gruppe war sehr herzlich. Am Sonntag hatten wir Zeit, uns zu akklimatisieren, aber die Zeitumstellung hat mir eigentlich wenig ausgemacht. Es gab viele neue Eindrücke zu verarbeiten: die Atmosphäre in Playa del Carmen, die Touristenstraßen, in denen man ständig Sachen angeboten bekommt. Die Geräuschkulisse, die ganz anders ist als in Deutschland.

An das Sprachengewirr im Team musste ich mich erst einmal gewöhnen: Es wird gleichzeitig Deutsch, Englisch und Spanisch geredet, denn die Teilnehmer kommen aus vielen verschiedenen Ländern. Leider verstehe ich noch nicht Spanisch. Bruder Carlos hat zwar im Flugzeug versucht, mir ein bisschen die Grammatik zu erklären – aber bis zu den wichtigsten Vokabeln sind wir leider nicht mehr gekommen. Ich hoffe, dass ich hier Einiges aufschnappe. Ein paar Wörter habe ich schon am ersten Tag gelernt: „nombre“ und „apellido“ – Vorname und Name. Denn ich habe an der Triage geholfen, der Aufnahme: Dort werden die Patienten befragt und den Ärzten zugeteilt, die persönlichen Daten werden aufgenommen, ihr Körpergewicht und ihre Größe ermittelt, außerdem der Blutdruck gemessen. Ich habe die Patienten gemessen und gewogen. Viele wollten mit Schuhen auf die Waage steigen, deshalb war ein weiterer Ausdruck wichtig: „no zapatos“ – keine Schuhe. Das hätte ich gerne höflicher gesagt – trotzdem haben sich die Patienten gefreut, dass ich ihre Sprache zu sprechen versucht habe. Sie waren alle sehr geduldig und bemühten sich immer, mich zu verstehen. Es ist wirklich spannend, das alles ohne richtige Sprachkenntnisse auf die Reihe zu kriegen.

Die Teilnehmer, die schon auf mehreren Einsätzen dabei waren, meinten, heute seien vergleichsweise wenig Patienten gekommen. Ich fand aber, dass knapp 200  für den ersten Tag ziemlich viele waren, denn es war anstrengend. Trotzdem war es ein schöner Tag, vor allem die Begegnungen mit den Patienten waren oft berührend. Sie nehmen alles, was man sagt, schnell an und sind sehr dankbar. Ein alter Mann kam am Ende sogar noch einmal auf mich zu, hat mir die Hand gedrückt und sich persönlich bei mir bedankt. Das hat mich ziemlich beeindruckt.

DSC_0166Christina Pooth ist Krankenpflegeschülerin im dritten Lehrjahr und lebt in Raesfeld-Erle. Im September wird sie ihre Ausbildung abschließen. Sie ist zum ersten Mal bei einem Einsatz von Medical Mission Network dabei und bloggt hier über ihre Erfahrungen.